Der eine – mittlerweile der „Blueskronprinz“ Europas und unangefochtener Übergitarrist Deutschlands, war so frei, den anderen – der noch auf dem Weg dahin (und bisher immer an der Tür zum Vorzimmer gescheitert) ist, zum gemeinsamen Konzertabend nach Hannover einzuladen…
Jetzt mal ernsthaft:
Bereits im Vorfeld hatte der Tourmanager alles haarklein mit uns abgesprochen, so dass wir, als wir gegen 16.00 Uhr in Hannovers Faust am Bühneneingang eintrafen, nur noch Hallo sagen und unsere Backline hinstellen mussten und uns dann völlig entspannt den Soundcheck von Henrik und seiner Band anschauen konnten. Wir wurden von allen Crewmitgliedern – Henrik reist mit 3 Roadies/Backlinern eigenem FOH-Mann, sowie einer Kollegin für’s Merchandising – herzlich begrüßt und wurden bei unserem Soundcheck absolut professionell betreut. Der Sound auf der Bühne war ohne große Fummelei schnell brauchbar und mit einem guten Bauchgefühl konnten wir dann im Backstage das (umfangreiche) Büffet abgrasen. Während Tourleiter Mark noch 1000 Dinge an einem eigens eingerichteten kleinen „Büroplatz“ organisierte, setzte sich Henrik zu uns und wir quatschten locker über Gitarren, Musik im Allgemeinen, die neue Tommy-Schneller-CD und verschiedene „Ansagen-Styles“ auf der Bühne, bis wir dann von Marc abgeholt und zur Bühne begleitet wurden.
Ich habe bei sehr viel kleineren Gigs schon sehr viel unruhiger auf der Bühne gestanden und mir mehr Sorgen um alles mögliche gemacht, bevor der erste Ton gespielt wurde – hier konnten wir erstaunlicherweise völlig easy unsere 40 Minuten rocken, ohne Stress und mit enorm viel Spaß. Leider hatte man für die Beleuchtung wohl von Seiten des Hauses eine Schulpraktikantin oder ähnliches hinter die Regler gestellt, die offenbar völlig ungeeignet für ihre Tätigkeit war. So standen wir die Hälfte des Gigs im Dunkeln oder in gleißend hellem Licht – das änderte sich auch später bei der HFB nicht wirklich…Schade. Ebenfalls schade war, dass je nach Standort im Saal der Sound an der Grenze zur Unerträglichkeit war, wie einige Gäste uns wissen ließen – Die Halle lässt sich akustisch ganz schwer handhaben und um trotzdem einigermaßen Druck zu bekommen, muss man eben über die Lautstärke gehen, was wiederum auch nicht optimal ist – wir haben auf der Bühne allerdings davon nichts mitbekommen und waren positiv überrascht, dass uns das Saalpublikum für eine „Vorband“ beinahe frenetisch abgefeiert hat – die daraus entstehende Athmosphäre war wirklich toll!
Wir konnten uns, nachdem wir unsere Backline verstaut hatten, gemütlich in den Backstage-Bereich hocken und von dort aus über ein kleines Fenster zur Bühne das Konzert bis zum Schluss mit verfolgen – um es kurz zu machen: Die ganze Band ist wahnsinnig tight und kann (wie sie im Zugabenteil bewies) bei allen „Draufhauqualitäten“ doch auch sehr dynamisch agieren. Die eigentliche Meisterleistung von Henrik besteht meines Erachtens darin, selbst am x-ten Tourneetag nach 100 Minuten Vollgas noch Licks in Lichtgeschwindigkeit dead-on vorzutragen. Dazu die Fähigkeit, relativ komplexe Riffs zu spielen und völlig frei darüber zu singen – hat mich schwer beeindruckt…
Aber auch Mo’s Gospel-Solo an der Hammond war sicherlich eins der Highlights an diesem Abend.
Nach dem Gig saßen wir noch eine Weile mit allen Beteiligten im Backstage-Bereich und ließen den Abend bei der ein oder anderen gekühlten Spezialität ausklingen. Bemerkenswert, dass auch hier sich niemand vorzeitig verabschiedete, sondern man fühlte, dass die komplette Entourage wie eine kleine Familie funktioniert und wir fühlten uns als Gäste herzlich willkommen – das haben wir auch schon sehr anders erlebt…
Nach ein paar lockeren Worten und ein bisschen Beweisfotoknipserei verließen alle die Lokalität in Richtung Hotel und damit ging ein rundum zufriedenstellender Abend zu Ende, der uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Und wer weiß – vielleicht war das ja nicht das letzte Mal, dass wir mit Henrik Freischlader arbeiten durften – es gibt durchaus Gründe, das hoffen zu dürfen:-D
Bis bald – Mitch und die Jungs von der Front